Schule ist als Not-Kita im Gespräch RP vom 01.02.2022 und PM FDP

Käme die Pulverturmschule vorübergehend als Kita-Standort in Frage, müssten sicher auch die Toiletten umgebaut werden. Foto: Armin Fischer (arfi)

Im Rheinberger Jugendhilfeausschuss wurde nach Lösungen gesucht: In der Stadt fehlen mehr als 200 Betreuungsplätze für Jungen und Mädchen.

In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses drehte sich vieles um Kita-Plätze. In Rheinberg fehlen mehr als 200 Betreuungsplätze in Kindertageseinrichtungen. Auch wenn irgendwann die neue Kita an der Schützenstraße am Annaberg (sie ist bereits konkret in der Planung) und eine weitere in Orsoy (für die jetzt ein Standort gefunden worden ist) fertig sind, werden noch Plätze fehlen, um jedem Kind mit Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz gerecht werden zu können – so lässt es sich jedenfalls aus der Tagesstättenbedarfsplanung herauslesen.

Die FDP stellte in der Sitzung einen Prüfantrag an die Verwaltung. Sie solle herausfinden, ob man die Schule am Pulverturm auch zu einer Not-Kindertagesstätte umfunktionieren könnte, wenn das Gebäude voraussichtlich ab August nicht mehr für die fünften Klassen der Europaschule gebraucht wird. Die Stadt erarbeite ja ohnehin gerade ein Nachnutzungskonzept, zudem stehe der Verkauf des Gebäudes weiterhin zur Debatte, so die Liberalen. Die Verwaltung sollte unter anderem prüfen, welche Kosten für einen notwendigen Umbau auf die Stadt zukommen, so die FDP.

 Ob der Kindergarten städtisch, durch einen kirchlichen oder einen freien Träger betrieben werde, könne man noch offen lassen. „Wichtig ist uns, eine Debatte anzustoßen und zu wissen, welche Möglichkeiten der Realisierung bestehen und mit welchen Kosten diese angesichts der bedrohlichen Finanzlage der Stadt verbunden wären“, heißt es in dem Antrag.

Ausschussvorsitzender Friedhelm Kung (SPD) sagte, dass die FDP mit solchen Gedanken nicht alleine stehe. Brigitte Prumbohm (ebenfalls SPD) regte einen langfristigen Masterplan an. Im Rheinberger Süden – in Orsoy, Orsoyerberg, Budberg und Vierbaum – gebe es eine Unterdeckung bei Kita-Plätzen. „Und allein in der Innenstadt fehlen 68 Kita-Plätze“, so Prumbohm. Sophie Lubczyk (Grüne) meinte, es gebe großen Bedarf an Plätzen, vor allem fehle es aber an kurzfristigen Lösungen. Sozialdezernentin Iris Itgenshorst konnte immerhin auf den für Mitte Februar geplanten ersten Spatenstich für die Kita an der Schützenstraße hinweisen. 50 Plätze sollen dort entstehen. Die Erweiterung der Kita St. Marien in Budberg hänge von einer Entscheidung des Bistums ab. Bürgermeister Dietmar Heyde gab zu bedenken, dass schon ein anderer Prüfauftrag vorliege, mit dem geklärt werden soll, ob die VHS in die Pulverturmschule einziehen kann. Er schlug vor: Die Fraktionen sollen einen Antrag zunächst konkretisieren. Er sollte vor der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Organisationsausschusses am 8. März vorliegen. Darauf verständigte sich das Gremium.

(up)
Pressemitteilung FDP Rheinberg

In Rheinberg fehlen über 200 Betreuungsplätze in Kindertageseinrichtungen, trotz Neubau einer Kita an der Schützenstraße und Planung einer weiteren Kindertageseinrichtung in Rheinberg-Orsoy werden weiterhin Plätze fehlen, um jedem Kind mit Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz gerecht werden zu können, so die Tagesstättenbedarfsplanung der Verwaltung.

Um dieses Problem kurz- oder mittelfristig anzugehen schlägt die FDP nun vor, einen Kindergarten als Nachfolgenutzung in die ehemalige Schule am Pulverturm unterzubringen. Die Stadt Rheinberg erarbeitet hier gerade ein Nachnutzungskonzept, auch steht der Verkauf des Gebäudes weiterhin zur Debatte. „Die Verwaltung sollte prüfen, ob ein Kindergarten in das zu erarbeitende Gesamtkonzept des Gebäudes passt und welche Kosten für einen notwendigen Umbau auf die Stadt zukommen“, meint die FDP.

Für die FDP besteht in Sachen Kindergartenplätze akuter Handlungsbedarf, der hier möglicherweise schnell angegangen werden könnte. „Die Stadt darf hier kein Kind auf der Strecke lassen“, sind sich die Liberalen einig.

Gemeinsam mit einem Kindergarten könne das Gebäude weiterhin ein Ort des Lernens bleiben – von frühkindlicher Bildung im Kindergarten bis zur möglichen Erwachsenenbildung im gleichen Gebäude.

Ob der Kindergarten städtisch, durch einen kirchlichen Träger oder einen privaten Träger betrieben werden soll, lassen die Freidemokraten offen.

„Wichtig ist uns, eine Debatte anzustoßen und zu wissen, welche Möglichkeiten der Realisierung bestehen und mit welchen Kosten diese angesichts der bedrohlichen Finanzlage der Stadt verbunden wären“.

 

 

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