RP vom 15.05.2014 über Podiumsdiskussion vom Stadtsportverband

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Zukunft des Rheinberger Sports auf dem Prüfstand.
Im Budberger Bürgerhaus fand gestern Abend eine von RP-Sportredakteur Rene Putjus moderierte Diskussion statt.

 

Budberg hat einen schicken Kunstrasenplatz, die Zukunft der Kleinschwimmhalle Borth war lange ungewiss und ab Juli müssen die Vereine Hallennutzungsgebühren zahlen – der Sport spielte in der Rheinberger Kommunalpolitik in den vergangenen Monaten eine zentrale Rolle. Der Stadtsportverband hatte daher eine gute Idee, als er das Thema „Sportpolitik“ gestern Abend – wenige Tage vor der Kommunalwahl – im Bürgerhaus Budberg zum Gegenstand einer Podiumsdiskussion machte. Rund 40 Interessierte, fast ausnahmslos Aktive aus Sportvereinen, hörten gespannt zu und diskutierten munter die Fragen, die RP-Sportredakteur Rene Putjus in die Runde warf.

Großen Raum nahm die Frage nach der Schließung von Sportanlagen ein. Da wollte sich kein Parteienvertreter in die Nesseln setzen. Ulrich Hecker (CDU) verwies auf die Arbeitsgemeinschaft Sport und riet dazu, alle Entscheidungen eng mit dem Stadtsportverband als Dachorganisation der Rheinberger Sportvereine abzustimmen und ergebnisoffen zu diskutieren. Für die SPD sei eine Schließung kein Thema, solange nicht verlässliche Zahlen vorlägen, sagte Michael von Parzotka-Lipinski.

Peter Kemper (Linke) mahnte, den Seniorensport nicht zu unterschätzen und hielt es für wichtig, einen Bedarfsplan zu erarbeiten. Auch Dietmar Heyde (Grüne) sagte: „Wir müssen es hinbekommen, dass keine Sportanlage geschlossen werden muss.“ Eine Auffassung, die auch für Rainer Mull und seine FDP Gültigkeit haben soll. Er deutete auf die Zuständigkeit des Stadtsportverbandes: „Er muss organisieren und sagen, ob und wo sich Angebote konzentrieren lassen.“

Aus den Reihe der Zuhörer wurde das bereits vor fünf Jahren in Auftrag gegebene Gutachten zur Rheinberger Sportsituation mehrfach kritisiert. Tenor: Das hätte man billiger haben können, wenn man die Verantwortlichen in den Vereinen gefragt hätte. Moderator Rene Putjus erinnerte daran, dass die Stadt für diese Studie einst 50 000 Euro hinblätterte. Zentrale Ergebnisse seien gewesen: Es gibt zu wenig Großspielflächen (also Fußballplätze) und zu wenig Hallenkapazitäten.

Stadtsportverbandsvorsitzender Ulrich Glanz warb energisch für die Beibehaltung einer dezentralen Struktur, um die Ortsteile nicht abzuhängen. Sollte in einem Ort ein Sportplatz geschlossen werden, müsse anderswo adäquater Ersatz her, so seine Position. Grundsätzlich sei er aber nicht gegen Konzentration in bestimmten Bereichen, das hänge von der Sportart ab. Glanz: „Handball ist ganz klar eine Sache des TuS 08 Rheinberg. Das muss kein anderer Verein haben.“ Was zu der Frage führte, ob ein Verein wie der TuS, der sehr viele Hallensportarten anbiete, bei der Erhebung von Hallennutzungsgebühren einen Sonderstatus bekommen sollte. Auch über die Schwimmbäder wurde gestern Abend diskutiert.

Von Uwe Plien

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