FDP: „Wir haben wieder Erfolge“ RP 16.03.2016
Ortsparteitag der Rheinberger Liberalen in der „Alten Apotheke“
Dass die FDP bei den Wahlen am Sonntag in zwei von drei Landtage eingezogen ist, stimmte Rainer Mull, Ortsverbandsvorsitzender der FDP, sichtlich zufrieden. „Wir haben wieder Erfolge und werden wahrgenommen“, so Mull beim ordentlichen Ortsparteitag der Rheinberger Liberalen in der Gaststätte „Zur alten Apotheke“.
Was die erhoffte Aufbruchstimmung in Rheinberg nach der Bürgermeisterwahl betrifft, ist bei den Freien Demokraten, die sich ohnehin für Rosemarie Kaltenbach ausgesprochen hatten, Ernüchterung eingekehrt. „Man muss feststellen, dass sich Frank Tatzel gefühlt immer noch in der Einarbeitungsphase befindet und Prozesse nicht in der Intensität wahrgenommen werden, wie wir es vorher gewohnt waren“, so Mull. Eine klare Meinung hat die FDP auch zur Awo-Ansiedlung an der Ritterstraße. Die Wortwahl der von der Bürgerinitiative „Rund um den Pulverturm“ eingereichten Petition sei nicht akzeptabel, und mit Vorwürfen gegen den ehemaligen Bürgermeister und die Verwaltung habe sie zudem viele Sympathien verloren. Mull empfahl der Bürgerinitiative, Gespräche mit der Awo aufzunehmen oder die Fläche gleich selber zu kaufen und zu gestalten: „Es muss jedenfalls nicht von Seiten der Stadt ein Rückkauf mit hohen Schadensersatzansprüchen vorangetrieben werden.“
Die Vorbereitung auf die Landtags- und Bundestagswahl 2017 steht auch bei den Rheinbergern im Vordergrund. „Wie können wir auf die Nichtwähler zugehen und wie bringen wir den Leuten liberale Politik näher? Das sind die Kernfragen, mit denen wir uns beschäftigen müssen“, forderte der Vorsitzende. Sein Stellvertreter Ralf Vogel verwies auf Veränderungen im Wahlkampf: „Wir setzen ab sofort verstärkt auf die Präsenz in den sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter.“
Wie effektiv diese Art der Wähleransprache sein kann, darüber berichtete Gastredner Christian Mangen. „Mit einem Kostenaufwand von 300 Euro haben es unsere Julis bei der letzten Kommunalwahl geschafft, 25.000 Personen gezielt anzusprechen“, erklärte der Kreisvorsitzende aus Mülheim. Mangen ist auch stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP beim Regionalverband Ruhr (RVR). An dem ließ der Rechtsanwalt kein gutes Haar.
„Der RVR zählt zu den größten Waldbesitzern Deutschlands. Außerdem betreibt er Spaßbäder und sonstige defizitäre Freizeiteinrichtungen. Die wollen wir abschaffen“, so Mangen, der den großzügigen Umgang des Verbandes mit Steuergeldern beispielhaft am seiner Ansicht nach nur schwach frequentierten Radschnellweg Ruhr festmacht.