Frank Tatzel als neuer Bürgermeister in Rheinberg vereidigt

Rhb-Amtseid-Tatzel-3Hans-Theo Mennicken übergab das Amt in der Ratssitzung am Dienstag an seinen Nachfolger. Rheinberg hat nun einen neuen Mann an der Spitze.

Rein äußerlich ließ sich Hans-Theo Mennicken gestern nichts anmerken, zu Beginn und am Ende seiner letzten Ratssitzung als Rheinberger Bürgermeister. „Nun ist er also gekommen, der Tag. Ich bedanke mich für den wunderbaren Abschied am vergangenen Sonntag, für fast 50 Jahre Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung, für elf schöne Jahre als Bürgermeister. Es hat immer Spaß gemacht.“

Wer den 63-Jährigen aber kennt, der kann erahnen, dass es in seinem Inneren etwas anders aussah. Dass dieser Tag auch mit viel Wehmut, mit einer gehörigen Portion Traurigkeit verbunden war. Denn die Stadt in Verbindung mit dem Amt des ersten Bürgers war Mennicken eine Herzensangelegenheit. Doch mit seinem Nachfolger Frank Tatzel bekomme die Stadt, so Mennicken bei dessen offizieller Amtseinführung und Vereidigung, in Zeiten einer angespannten Haushaltslage einen echten Finanzexperten. Teamplayer Frank Tatzel fände „eine gut funktionierende Verwaltung und Mannschaft“ vor. „Ich wünsche Dir Glück, Freude, ein gutes Augenmaß und eine sichere Hand.“

Eine Runde zum Einstand

Unter dem Beifall der Ratsmitglieder legte Frank Tatzel dann den Diensteid ab. Eine Urkunde gab’s noch dazu. „Damit Du das deiner Frau auch zeigen kannst“, schmunzelte Hans-Theo Mennicken. „Bis 24 Uhr bin ich noch Bürgermeister, ab 0 Uhr dann Frank Tatzel.“

Der dankte für die netten Worte zu seiner Amtseinführung. „Diesen Tag werde ich nicht vergessen. Ich hoffe auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohle aller Rheinberger.“ Nach der Ratssitzung wolle er zum Einstand noch eine Runde geben. Im Anschluss überreichte sein Vorgänger noch die dazugehörige Bürgermeister-Kette. Eine Urkunde bekam natürlich auch Hans-Theo Mennicken. Versehen mit dem Datum 20. Oktober 2015. „Als Dank und Anerkennung für Deine Arbeit“, betonte der 1. Beigeordnete Dieter Paus.

Die eigentlich für den 3. November geplante Sondersitzung des Rates, in der Anpassungen der Dezernatsstrukturen mit dem neuen Bürgermeister diskutiert werden sollten, fällt aus. Es besteht noch Beratungsbedarf.

Bei einer Gegenstimme der FDP und einer Enthaltung lehnten die Ratsmitglieder erwartungsgemäß den Antrag der Firma Aldi zur Änderung des Flächennutzungsplanes nördlich des Reitweges in Vierbaum ab. Dem Bau eines Geschäfts auf dieser Fläche widerspreche der Vertragsnaturschutz. Einstimmig erfolgte auch der Beschluss, die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte zu beantragen.

Der neue Bürgermeister kann sich zudem über eine vereinfachte Verwaltungsarbeit freuen: Die Fraktionen sollen künftig digital mit Tablets arbeiten. Die Systemumstellung wird in Auftrag gegeben, die Tabletbeschaffung eingeleitet und das Feintuning im Dezember nachgeholt. Keine Frage gab es auch bei der Genehmigung einer überplanmäßigen Ausgabe für eine Containeranlage an der Asylunterkunft am Melkweg. Die Beratung über die Einführung einer elektronischen Gesundheitskarte für Flüchtlinge wird dagegen zur Beratung in den Sozialausschuss verlegt.

Hans-Theo Mennicken verabschiedete sich am Ende ganz sympathisch auf seine Weise. „Frank Tatzel gibt eine Runde zum Einstieg, ich eine zum Ausstieg. Und Tschüss.“

Christian Schyma

 

 

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