Konstituierende Ratssitzung in Rheinberg RP vom 04.11.2020

Ulla Hausmann-Radau legte dem neuen Bürgermeister Dietmar Heyde zu Beginn der Ratssitzung die Bürgermeisterkette um und führte ihn in sein Amt ein. Daraufhin gab es lang anhaltenden Applaus. Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Applaus für den neuen Bürgermeister

In der konstituierenden Ratssitzung am Dienstagabend in der Rheinberger Stadthalle ist Dietmar Heyde offiziell zum Chef der Verwaltung gekürt worden.
Seine erste Amtshandlung: Er verpflichtete die 48 neuen Stadtverordneten.

Seit Dienstagabend ist Dietmar Heyde ganz offiziell Bürgermeister von Rheinberg – mit allen Insignien und Symbolen ausgestattet, die es für dieses Amt bedarf. Ulla Hausmann-Radau (Grüne), die „Alterspräsidentin“ des neuen Rates, führte den 56-Jährigen in der konstituierenden Sitzung in sein Amt ein. Sie legte ihm die Bürgermeisterkette um und gratulierte ihm mit einem Strauß Blumen.

„Ich schwöre!“ – Heyde legte den förmlichen Amtseid ab. „Sehr geehrter Herr Heyde, lieber Dietmar, Herr Bürgermeister!“, sagte Hausmann-Radau und es folgte lang anhaltender Applaus aller Anwesenden in der Stadthalle.
Das waren nicht wenige.
Neben den 48 Ratsmitgliedern und den Vertretern der Verwaltung waren nahezu alle Balkons mit Besuchern gefüllt.
Ulla Hausmann-Radau machte deutlich, dass es ihr eine besonders große Freude sei, nach Bürgermeistern der SPD, der CDU und auch Parteilosen „nach über 30 Jahren endlich einen Bürgermeister aus den Reihen der Grünen begrüßen zu können“.
Sie wünschte Dietmar Heyde ein „glückliches Händchen für die Stadt Rheinberg“ und wünschte dem Rat in den kommenden fünf Jahren eine „faire Streitkultur“.

Info

Die erste Sitzung souverän geleitet

Professionell Dietmar Heyde kommt mit elf Jahren Erfahrung als Ratsmitglied ins neue Amt. Dass er auch Ausschussvorsitzender war, merkte man ihm an: Routiniert und souverän führte er durch seine erste Ratssitzung.
Wenn es mal hakte, kamen ihm sein Humor und seine Spontaneität zu Gute.
Im Rat hat es Bürgermeister Dietmar Heyde jetzt mit sieben politischen Parteien zu tun.

Bevor Heyde die Sitzungsleitung übernahm, überreichte Dieter Paus, Allgemeiner Vertreter und Erster Beigeordneter, dem neuen Bürgermeister die offizielle Urkunde der Stadt Rheinberg. Das alles geschah in einem sehr feierlichen Rahmen, soweit die Corona-Vorgaben das zuließen.
Alle Anwesenden in der Stadthalle mussten die ganze Zeit über (auch am Platz und auch während der Redebeiträge) Mund-Nasen-Schutz tragen und auf Abstand bleiben. Viele der neuen Ratsmitglieder, Frauen wie Männer, hatten sich in Schale geschmissen, einige Fraktionen überreichten dem neuen Verwaltungschef Blumen und gratulierten ihm.

Die neuen Ratsmitglieder schauen in der ersten Sitzung der neuen Ratsperiode in die Kamera von RP-Fotograf Armin Fischer. Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Dietmar Heyde richtete trotz der umfangreichen Tagesordnung mit 40 Punkten allein im  öffentlichen Teil ein paar Worte an den Rat und die Besucher. „Ich muss gestehen: Ich habe mir die Bürgermeisterkette schwerer vorgestellt“, gestand der Millinger. „Vielleicht ist das ein gutes Zeichen, dass die nächsten fünf Jahre nicht ganz so schwer werden.“ Er sei im Stadthaus sehr freundschaftlich aufgenommen worden und sei sich sicher, es in der Verwaltung mit einem „kompetenten Team“ zu tun zu haben. Heyde ging auf das Corona-Virus und den daraus resultierenden Folgen auch für Rheinberg ein. „Trotzdem ist nicht alles schlecht“, so der Bürgermeister. „Vielleicht meldet sich die Natur noch gerade rechtzeitig und zeigt uns, dass wir den Klimaschutz ernst nehmen müssen. Corona zeigt uns, dass wir uns besinnen müssen.“ Sein Wunsch wäre es, dass es „eine Ratsperiode auf Abstand wird, aber dass wir dennoch deutlich zusammen rücken und für Rheinberg etwas voranbringen. Denn nur zusammen sind wir stark“.  Als erstes verpflichtete der Bürgermeister die 48 Ratsmitglieder von CDU, Grünen, SPD, FDP, AfD, Die Partei und Linke. „Ich hätte gern jedem von Ihnen die Hand geschüttelt, aber das geht leider nicht“, sagte er.

Foto: FDP Rheinberg

Der Rat arbeitete rasch die Tagesordnung ab. Es ging vor allem um Personalangelegenheiten. Zunächst um die Wahl der beiden stellvertretenden (ehrenamtlichen) Bürgermeister. Zum ersten Stellvertreter bestimmte die Sitzung Heinz Engelke (CDU) aus Orsoy. Zweite Stellvertreterin ist Karin Winkel von der SPD aus Alpsray, die dieses Amt bereits in der zweiten Amtszeit von Bürgermeister Hans-Theo Mennicken ausübte. Beide Politiker bekamen 40 Ja- und fünf Nein-Stimmen sowie drei Enthaltungen. Die Wahl war geheim.

Zudem gibt es vier neue Ortsvorsteherinnen, die alle einstimmig gewählt wurden. Für Rheinberg Mitte (mit Annaberg, Alpsray und Millingen)  übernimmt dieses Amt Franziska „Fränzi“ Bröcking, für den Bereich Borth, Ossenberg und Wallach Petra Hoster, für Budberg mit Eversael und Vierbaum Martina Nürenberg und für Orsoy und Orsoyerberg Karin Karl. Die bisherigen Ortsvorsteher Ulla Kuhlmann, Heinz-Willi Coopmann und Klaus Helmes (Heide Mischke ist vor wenigen Wochen verstorben) sagten ihre Unterstützung zu, wenn das Damen-Quartett guten Rat brauche.

Von Uwe Plien

 

Das könnte dich auch interessieren …