FDP träumt vom Blick in den Stadtpark RP 23.02.2018
Die FDP hat eine Vision. Jetzt, wo die ehemalige Begegnungsstätte an der Bahnhofstraße abgerissen ist und dort kein Baum und kein Strauch mehr stehengeblieben sind, könnte man doch die Blickachse von der Gelderstraße in den Stadtpark attraktiv und einladend gestalten, dachten sich die Liberalen. Fußgänger und Radfahrer sollten den „Sprung“ aus der Fußgängerzone in die grüne Lunge der Stadt problemlos bewältigen können.
„Dabei sollte der Stadtpark im Eingangsbereich optisch geöffnet werden und zum Besuch und zum Verweilen einladen“ – so hat es die FDP im Antrag formuliert, der jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung besprochen worden ist. Und weiter: „Um dies zu erreichen, sollte der Eingangsbereich an der Bahnhofstraße umgestaltet werden und durch einen zweiten Zugang – Sichtachse Gelderstraße – ergänzt werden.“ Die Entstehungsgeschichte des Parks – von „Schöpfer“ Gottfried Heger bis heute – könne durch eine Beschilderung verdeutlicht werden.
Die Antworten, die der Technische Beigeordnete Dieter Paus im Ausschuss gab, waren sicher nicht die, die die FDP hören wollte. Er gab zu bedenken, dass der Stadtpark unter Denkmalschutz stehe und dass es dort bereits eine sehr prägnante Sichtachse gebe – die Baumallee vom Eingang an der Bahnhofstraße bis zum Underberg-Freibad. Dieter Paus: „Das ist eine besondere Situation.“
Zudem verwies Paus auf den Kreisverkehr, der möglicherweise 2019 geplant und 2020 gebaut wird – zwischen Gelderstraße, Bahnhofstraße, Innenwall und Außenwall. Der Beigeordnete: „Wir müssen sehen, wie viel Fläche der Kreisverkehr braucht, wenn er denn kommt.“ Das werde nicht wenig sein, denn es müsste ein Kreisverkehr mit sechs Anbindungen sein: zweimal Innenwall, zweimal Außenwall, einmal Bahnhofstraße und einmal Gelderstraße als Zufahrt für Be- und Entladeverkehr.
Die im FDP-Antrag genannten Maßnahmen zur Aufwertung des Stadtparkes seien im Wesentlichen bereits vermerkt, machte Paus deutlich. So sei vorgesehen, den Spielplatz im Stadtpark im Zuge der Spielplatzbedarfsplanung anzupacken. Der Übergang der Wallanlagen zum Stadtpark mit möglicherweise zusätzlichen Ein- und Ausgängen stehe im Plan für die Sanierung des historischen Ortskerns. Eine Beschilderung von Bäumen und zur Historie des Parks sind möglich.
Auch ein anderer Tagesordnungspunkt befasste sich mit dem Stadtpark – jedenfalls zum Teil. Die Stadt ist zufrieden mit dem bisherigen Verlauf von „Rheinberg summt!“. Die Stadt hatte sich als erste Kommune in Nordrhein-Westfalen der bundesweiten Initiative „Deutschland summt!“ der Stiftung für Mensch und Umwelt angeschlossen. Ziel ist es, möglichst viele Wildblumenwiesen wie im Stadtpark anzulegen, damit Insekten wieder einen für sie wichtigen Lebensraum finden. Wichtig sei es vor allem, Privatleute dazu zu bringen, ihre Gärten und Vorgärten entsprechend anzulegen. Inzwischen hat unter der Moderation von Cornelius Hemmer, Mitbegründer der Stiftung, ein Workshop im Stadthaus stattgefunden. Die Resonanz war mit 37 Teilnehmern erfreulich groß. Neben Naturschützern und Imkern nahmen auch zahlreiche Bürger teil. Der nächste Workshop findet am 22. März statt.
Die SPD hat beantragt, 3000 Euro zur Unterstützung dieser Arbeit in den Haushalt einzustellen.
Von Uwe Plien