FDP-Abgeordnete besuchen Caritas-Werkstätten RP vom 04.12.2019
Besuch aus dem Bundestag erhielten jetzt die Wohn- und Werkstätten (CWWN) der Caritas in Rheinberg. Bernd Reuther, FDP-Bundestagsabgeordneter aus dem Kreis Wesel, besuchte zusammen mit seinem Kollegen Jens Beek den Standort, an dem knapp 270 Menschen mit Behinderungen arbeiten.
Für den Weseler Reuther ein Ortstermin im Wahlkreis, bei dem es nicht nur um einen Rundgang durch die Fertigungsabteilungen der Werkstatt und Einblicke in betriebliche Abläufe und Gesprächen mit Beschäftigten ging.
„Am 1. Januar tritt die nächste Stufe des Bundesteilhabegesetzes in Kraft, das in der Tiefe und im Detail noch viele Fragen unbeantwortet lässt.
So können wir in den Betrieben nachhören, wo es bei der Umsetzung hakt“, so Reuther.
Das Gesetz reformiert das Sozial- und Rehabilitationsrecht. Änderungen müssen zum 1. Januar 2020 umgesetzt sein.
Als liberaler Fachmann dafür kam der Münsteraner Jens Beek in seiner Funktion als teilhabepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion mit.
Für Rainer Mull und Ralf Vogel vom Rheinberger Ortsverband ist das Bundesteilhabegesetz in seiner weitreichenden Auswirkung noch wenig griffig und in vielen Bereichen unverständlich.
Bereits im Vorfeld wurde von Fachverbänden erhebliche Kritik geäußert. „Wir müssen abwarten, wie und wo zu Jahresbeginn Probleme auftauchen und uns als Politiker damit dementsprechend beschäftigen“, so Vogel.
Mit Jahresbeginn verändern sich in verschiedenen Bereichen Leistungen für Menschen mit Behinderungen. Überwiegend für diejenigen, die in Einrichtungen leben.
Das Gesetz soll ihre Teilhabe und Selbstbestimmung stärken.
Für Geschäftsführer Arnd Lattenkamp, der zusammen mit Wolfram Teschner in der Geschäftsführung steht, stellt sich die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes als große Herausforderung dar.
„Das Gesetz wurde Ende 2016 erlassen und geht jetzt in die dritte Stufe der Umsetzung. Wir haben sehr früh vorgearbeitet, so dass vieles für uns nicht überraschend kommt. Bekanntlich steckt aber der Teufel im Detail“, so Lattenkamp.
Dass Politiker die Werkstätten besuchen, um sich einen eigenen Eindruck zu machen, begrüßt er. Lattenkamp: „Wir können unsere Anliegen wie auch Bedenken direkt vorbringen, die dann bis nach Berlin weitergereicht werden.“
Von Sabine Hannemann