Frank Tatzel ist neuer Bürgermeister von Rheinberg WAZ 27.09.2015

Tatzel1Der Parteilose, der für die CDU antrat, bekommt 5344 Stimmen, SPD-Kandidatin Rosemarie Kaltenbach 3312. Die Wahlbeteiligung sinkt auf 33,55 Prozent.

Die Stadt hat einen neuen Bürgermeister: Frank Tatzel, parteiloser, aber für die CDU angetretener Kandidat, wurde in der Stichwahl am Sonntag mit deutlichem Vorsprung vor seiner SPD-Mitbewerberin Rosemarie Kaltenbach zum Nachfolger von Bürgermeister Hans-Theo Mennicken gewählt. Tatzel bekam 5344 Stimmen (61,74 Prozent), Kaltenbach (SPD) erhielt 3312 Stimmen (38,26 Prozent). Unerfreulich: Die Wahlbeteiligung sank wieder – von den 26 137 Wahlberechtigten gaben nur 8769 ihre Stimme ab. Das ergibt eine Beteiligung von 33,55 Prozent. Bei der Wahl vor 14 Tagen lag dieser Wert noch bei 41,94 Prozent.

Um 18.14 Uhr wurde das Ergebnis des ersten Stimmbezirks bekanntgegeben – der Bezirk 20, Wahllokal Schwarzer Adler. Tatzel holte dort 142 Stimmen, Kaltenbach 109. Und diese Führung gab der Da-noch-nicht-Bürgermeister nicht mehr aus der Hand. Stimmbezirk für Stimmbezirk baute er seinen Vorsprung weiter aus. Lediglich in einem einzigen Stimmbezirk hatte Kaltenbach die Nase vorn: Im Bezirk 7 (Wahllokal Kindergarten Alpsray) bekam sie 144 Stimmen, Tatzel 134.
Stimmenvorsprung war schon zu Beginn recht groß.

Tatzel konnte sich schon relativ früh entspannt zurücklegen. Selbst das als letztes ausgezählte Ergebnis, das der Briefwahl mit immerhin 2888 Stimmen, konnte im Grunde genommen seinen Sieg nicht mehr gefährden – zu groß war der Vorsprung, zu unwahrscheinlich, dass Kaltenbach all diese Stimmen auf sich vereinigen würde. Tatzel bekam auch hier mit 1808 Stimmen die meisten. Um 18.56 Uhr wurde dann das Ergebnis bekanntgegeben, war auf der Leinwand in der Stadthalle zu lesen: „Die Stadtverwaltung Rheinberg beglückwünscht ihren neuen Bürgermeister Frank Tatzel und hofft eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit in den nächsten Jahren.“

Nach der Bekanntgabe bekam Tatzel von Mennicken das Mikrofon für eine kurze Dankesrede überreicht. „Das war ein spezieller Tag. Ein Flattern war schon da.“ Er bedankte sich für das Wählervertrauen, bei Kaltenbach für den „stets fairen Wahlkampf“ und unterstrich, dass er sich als Teamplayer sehe. „Das möchte ich in der Stadtverwaltung und im Rat beweisen.“

CDU-Mann siegt trotz vieler Wahlempfehlungen für Kaltenbach

Kaltenbach ging die Niederlage sehr nahe. „Es hat nicht gereicht. Was soll ich dazu sagen?“ SPD-Partei- und Fraktionschef Jürgen Madry fand mehr Worte. Er dankte Kaltenbach und ihrem Team für den engagierten Wahlkampfeinsatz, aber auch den Wählern für ihre Stimmen. „Wir müssen und werden jetzt konstruktiv mit Tatzel zusammenarbeiten.“

Mit einem „solch eindeutigen Sieg habe ich nicht gerechnet“, bekannte Tatzel im Gespräch mit der NRZ. „In den letzten zwei Wochen hatte es eindeutige Wahlempfehlungen von den anderen Kandidaten aus dem ersten Wahlgang gegeben. Deswegen war ich schon ein bisschen nervös – aber ich habe immer fest an den Sieg geglaubt.“ In dieser Zeit habe er viel Zustimmung bekommen. „Es ist uns besser gelungen, die Wähler an die Urnen zu bekommen. Viele sagten: Jetzt erst recht. Heute Abend wird mit der Familie und dem Team gefeiert!“

 

 

 

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