Ein Rheinberger für die Kreis-FDP NRZ 08.06.2020

Timo Schmitz ist zum Kandidaten der FDP für das Amt des Landrats gewählt worden. Bernd Reuther, FDP Fraktionsvorsitzender in Wesel und Bundestagsabgeordneter, freut sich über die Entscheidung der Aufstellungsversammlung. Foto: Lars Fröhlich

Timo Schmitz ist zum Kandidaten der FDP für das Amt des Landrats gewählt worden. Bernd Reuther, FDP Fraktionsvorsitzender in Wesel und Bundestagsabgeordneter, freut sich über die Entscheidung der Aufstellungsversammlung.

Der Rheinberger Timo Schmitz ist der Landratskandidat der FDP. Die Delegierten der Aufstellungsversammlung der Liberalen im Kreis Wesel wählten den 23-Jährigen mit 79 Ja- sowie acht Nein-Stimmen bei vier Enthaltungen. Der FDP-Kreisvorsitzende Bernd Reuther, der die Versammlung „unter ungewöhnlichen Umständen“ eröffnet hatte – Kandidatenwahlversammlung und Kreisparteitag fanden wegen Corona hintereinander in der Weseler Niederrheinhalle statt – hatte die überraschende Personalie präsentiert.

„Eine selbstbewusste Partei“

„Wir haben gedacht, dass wir mit einem Landratskandidaten ein Zeichen setzen. Wir versprechen uns davon, junge Wähler und Erstwähler zu gewinnen“, erklärte der Kreisvorsitzende der FDP, Bernd Reuther, im NRZ-Gespräch. Gegenüber den Delegierten klang das so: „Wir haben im Kreisvorstand lange beraten, ob wir einen aufstellen oder nicht. Wir sind aber eine selbstbewusste Partei und wollen mit einem guten Team in die Wahl gehen“, verwies er auch auf den Spitzenkandidaten für den Kreis, Rudolf Kretz-Manteuffel.

In seiner Bewerbungsrede hatte sich der 23-jährige Rheinberger – Vorsitzender der Jungen Liberalen im Kreis und Touristik-Student kurz vor dem Bachelorabschluss und nebenbei noch in einer touristischen Unternehmensberatung tätig – forsch und selbstbewusst gegeben. „Ich will auf den Chefsessel der Kreisverwaltung und mit Euch zusammen unseren schönen Kreis Wesel endlich in die Zukunft katapultieren“, bezeichnete er sich schon vor seiner Wahl als „vielleicht jüngster Landratskandidaten in ganz NRW“, der den Wandel der Gesellschaft in der Region mit abbilde. „Unser Kreis lebt den Strukturwandel, verändert sich vom Steinkohleabbau hin zur Hochschulregion. Früher wurden Milliarden in dunklen Schächten vergraben, heute investieren wir in helle Köpfe“, so Schmitz. Das Krisenmanagement in Coronazeiten lasse im Kreis zu wünschen übrig und habe gezeigt, dass der Kreis die letzten Jahre „bestenfalls gut verwaltet, aber nie gestaltet wurde“, kritisierte er. Testzentren seien wegen fehlender Tests geschlossen worden, „während es im Kreis Kleve hieß: Alle Tests sind da!“

Schmitz benannte fünf Schwerpunkte für seine zukünftige Landrats-Arbeit: die digitale Umstrukturierung der Kreisverwaltung als „Mehrwert für unsere heimische Bevölkerung“, solide Finanzen, einen schlanken Haushalt und eine geringe Kreisumlage, um Freiräume zu schaffen, die Weiterentwicklung unserer Heimat als Freizeitregion und die Stärkung von Infrastrukturprojekten. Es benötige auch eines Anreizes für junge Menschen, im Kreis wohnen zu bleiben. Schmitz nannte die Einrichtung eines Jugendparlaments als Möglichkeit, um die „kommunalpolitische Bildung junger Menschen und die Bindung an unsere Heimat“ zu fördern. Und für den Klimaschutz sei Aufforstung das beste Mittel.

Man werde im Sommer einen „innovativen Wahlkampf“ starten, sagte Schmitz. „Wir sind die, mit denen keiner rechnet. Ich werde liberaler Landrat in NRW, und der Jüngste noch dazu!“

Von: Lars Fröhlich

 

 

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