Licht gibt’s nicht in allen Straßen NRZ Rheinberg vom 20.11.2018
Eigentlich soll sie auf die besinnlichste und vielleicht auch ruhigste Zeit des Jahres einstimmen: Die Weihnachtsbeleuchtung in der Rheinberger Innenstadt. Im jüngsten Ausschuss für Stadtmarketing, Kultur und Tourismus ging es beim Thema Weihnachtsbeleuchtung allerdings alles andere als besinnlich zu.
Edeltraud Hackstein, sachkundige Bürgerin der FDP, fragte die Werbegemeinschaftsvorsitzende Ulrike Brechwald, warum denn in diesem Jahr nur Teile der Innenstadt mit den Lichterketten geschmückt sind. Entlang der Gelderstraße hängen die Lichterketten wie gewohnt.
Anders sieht es auf der Rheinstraße aus. Dort hört es nach zwei Lichterketten mit der weihnachtlichen Dekoration auf. „Ich wurde von mehreren Anwohnern der Rheinstraße angesprochen, wieso am Underberg-Palais schon Schluss ist. Sie fühlten sich ausgegrenzt“, erklärt Hackstein. Ulrike Brechwald ist auch nach dem Ausschuss immer noch nicht gut auf die Anfrage von Hackstein zu sprechen.
Für sie habe das Anliegen nichts im Ausschuss zu suchen. Die Werbegemeinschaft arbeite eben auch nur als ehrenamtlicher Verein. Die Kritik sei nicht berechtigt. Weil rund 80 Prozent der Beleuchtung kaputt sei, gebe es in diesem Jahr schlichtweg weniger Dekoration. Im Fahrradkeller des Amplonius-Gymnasiums wurden die Lichter eingelagert, für jedermann frei zugänglich. „Der Elektriker hat die Lichterketten letztes Jahr falsch gelagert, dadurch ist einiges kaputt gegangen und dann wurden die Sachen auch noch von Vandalen zerstört. Da blieb für die Rheinstraße nicht mehr viel übrig“, sagt Brechwald.
Ein Teil der Lichterketten konnte repariert werden. 6000 Euro habe das gekostet. Die Stadt bezuschusste die Reparatur. Noch einmal 5000 Euro habe das Aufhängen gekostet. Auch das sei kein einfaches Unterfangen gewesen. „Wir haben acht, neun Elektriker angeschrieben von denen keiner bereit war, die Weihnachtsbeleuchtung aufzuhängen“, so die Vorsitzende der Werbegemeinschaft.
Schließlich wurde dann doch noch ein Installateur gefunden. Die Kritik, die Beleuchtung sei zu früh aufgehängt worden, wies Brechwald ebenfalls zurück. „Sie leuchtete nach der Installation für einen Tag – aber nur, weil sie an die Zeitschaltuhr der Straßenbeleuchtung angeschlossen wurde. Das haben wir schnell wieder geändert“, sagt Brechwald.
Schreiben an die AnwohnerDie FDP bat die Werbegemeinschaft, die Anwohner in einem Schreiben über die Sachlage zu informieren. „Wir sind keinem Rechenschaft schuldig“, entgegnete Brechwald.
Edeltraud Hackstein versteht hingegen nicht, warum sich die Vorsitzende sträubt. „Ich sehe keinen Grund, warum sich Ulrike Brechwald persönlich angegriffen fühlt. Das war und ist ja nicht unsere Absicht. Es ist aber unsere Pflicht als Partei, die Anliegen der Bürger auch im öffentlichen Ausschuss zu vertreten.“
Von: Jasmin Ohnezeit